Dieser Rest eines Kinderkleides kam im Herbst 2018 als Geschenk in unser Museum. Die einstige Trägerin des Kleides hatte sich bis dahin nicht davon trennen können. Ihre Mutter, eine Umsiedlerin aus Danzig, kam 1946 mit zwei Kindern nach Weißenfels. Die modischen Kleidchen für ihre Tochter nähte und bestickte sie selbst. Ihr Ausgangsmaterial waren geschenkte Stoffreste.
Das ursprüngliche Kleid, vermutlich in Empireform mit Puffärmeln, trug die Schenkerin als sie 1953/54 bei einer Hochzeit als Blumenmädchen auftrat. Die gestickte Rosengirlande auf dem Rest des Kleidchens in zwei Rosa- und Grüntönen erzählt von Fleiß und Mutterliebe, von Freude am Feiern und auch von der Hoffnung auf ein besseres Leben für ihre Tochter. Das Glück war dem einstigen Blumenmädchen jedoch nicht gewogen.