Im Schaffen von Daniel Priese sind die Positionen von Figürlichkeit und Ungegenständlichkeit ein Kontinuum. Ein Bindeglied zwischen beiden Orientierungen stellen die animalen Formen dar, mit denen sich der Bildhauer seit etwa dem Jahr 2000 beschäftigt. Nur selten ist dabei eine bestimmte Spezies gemeint. In der Regel dient hier lediglich ein organisches Gefüge allgemeinster Art als Ausgangspunkt einer Formentwicklung. Häufig weisen Prieses Skulpturen Schnittflächen auf. Der Bildhauer spielt hier mit dem Negativen, mit dem, was nicht da ist, formuliert dieses aber positiv, als Möglichkeit der Ankoppelung. So weist das Werk über sich selbst hinaus wie ein ungesättigtes Molekül und erzeugt damit optische Spannung. Es findet Vollständigkeit nicht in sich, sondern außer sich, im Blick des Betrachters.