Diese zweireihige Widerhakenspitze wurde aus einem Knochen hergestellt und hat einen dreikantigen Querschnitt. Die vordere Spitze ist alt abgebrochen. Die untere Spitze ist abgeflacht und läuft spitz zu. Von den ursprünglich 13 sich wechselständig gegenüberstehenden Widerhaken sind sieben abgebrochen. In der Mitte durchgebrochen sind beide Teile alt gekittet.
Die Spitze konnte mithilfe der Radiokarbondatierung auf ein Alter von etwa 10100 v. Chr. datiert werden (Winkler 2019). Sie diente vermutlich mit einem Speer geschäftet als Waffe zur Jagd oder zum Fischfang.
Die auch als Harpune bezeichnete Spitze gehört zu einer großen Gruppe von Jagdgeräten aus Knochen- und Geweih, die aus dem Spätpaläolithikum und Mesolithikum in den Haveltonlagerstätten unter Luftabschluss überdauert haben. Von Arbeitern beim Abbau der Tonlagerstätten am Pritzerber See für die Ziegeleiproduktion aufgefunden, wurden sie von Dr. Richard Stimming systematisch gesammelt. Ein Teil dieser umfangreichen Sammlung gelangte durch Ankauf 1928 in das Kreismuseum nach Genthin.