"Dagdan" bedeutet im übertragenen Sinne das Aufblühen neuen Lebens. Es beschreibt auch einen Halsschmucktyp, der jedoch in kleineren Ausführungen auch an anderen Körperstellen getragen wird. Dem Schmuck "dagdan" wird primär eine Amulettfunktion zugeschrieben, der die Trägerin vor Unheil und Krankheit schützen soll. Ursprünglich waren die Amulette aus dem Holz des "dagdan"-Baumes gefertigt, der im Kopet-Dag-Gebirge wächst. Der Baum wird von den turkmenischen Nomaden als heilig verehrt.
Die große Ausführung kennzeichnet das Stück als Frauenschmuck, der seine Trägerin vor bösen Krankheiten und Geistern schützen soll. Die Grundplatte ist in Form eines doppelten Lebensbaumes.
Die doppelte Ausführung der Grundplatte wird durch einen Silberstreifen zu einem Korpus zusammengehalten. Die Schauseite ist graviert und teilweise vergoldet. Die gravierten und teilvergoldeten Symbole stellen vermutlich Wasserzeichen, Dreiecke und Rauten dar. Am oberen und unteren Rand sind Ahnenmotive dargestellt. Auf der Platte sind 14 rote, augenförmige Karneole, sechs runde grüne Karneole und ein flacher, ovaler roter Karneol gefasst (alle im Mugelschliff). Über eine Ösenverbindung sind 17 vergoldete, längliche Platten an den Korpus gehängt, auf denen jeweils ein roter Karneol und ein grüner Glasstein gefasst sind. Über eine weitere Ösenverbindung hängt jeweils ein geprägtes Silberelement an den länglichen Platten.