Dargestellt ist die Badeanlage im Königspalast Taman Sari in Yogyakarta auf der indonesischen Insel Java. Wir sehen einen Teil des Frauenbades.
Im Vordergrund befindet sich das Becken, das von niedrigen Gebäuden umgeben ist und quer von einer ebenerdigen Steinbrücke mit sehr flachen Bögen unterteilt wird. Von links führen einige Stufen hinunter ins Wasser. Auf der ruhigen Oberfläche spiegeln sich unscharf der hellblaue Himmel und das Hellgrau der Architektur. In einer Ecke hat sich hellgrüner Belag gebildet. Auf der Brücke und am Beckenrand stehen hohe Steinvasen mit dunkelgrünen Pflanzen. Der hinter der Brücke liegende Teil des Beckens ist nicht zu sehen, die umgebende Garten- oder Rasenfläche ist nur angedeutet.
Nach hinten wird der Bereich abgeschlossen von schlichten eingeschossigen Gebäuden, von denen eines ein pagodenähnliches Dach hat. Rechts erhebt sich eine hohe Mauer, in der sich ein Torbau mit einem hohen Satteldach und Verzierungen an den Giebelspitzen und –kanten befindet. Einige Stufen führen zu einer großen Rundbogenarkade, die den Zugang bildet. Im Hintergrund ragen hohe Palmen in den luftig blauen Himmel.
Dieser Teil der Badeanlage war den Frauen im Königspalast vorbehalten. Von einem hier nicht sichtbaren Turm an der Kopfseite des Beckens konnte der König den badenden Frauen zu schauen und seine Auswahl treffen.
Pramme hat den Bildausschnitt ist auf die rechte Ecke der Anlage begrenzt, die kaum etwas von der sonst so prächtigen Architektur des Königspalastes und seiner Badeanlagen vermuten lässt. Dadurch bekommt das Motiv aber auch einen sehr privaten Charakter.
Der Farbakkord des Bildes ist auf Blau, Grün und ein helles Graubeige reduziert und wirkt dadurch sehr kühl und ruhig, wird aber belebt durch die vielfältigen Schattierungen, Reflexe und Lasuren.
Das Gemälde ist signiert, bezeichnet und datiert. Es entstand während der Weltreise von Wilhelm Pramme im Jahr 1928.