Die Wertmarke in Höhe von 3 Pfennig erlaubte den Mitgliedern des Consumvereins Halberstadt den Erwerb von Waren der Genossenschaft. Am 31. August 1865 konstituierte sich der erste Consumverein Halberstadts, welcher wohl nur für wenige Jahre bis etwa 1880 bestand.
Der Begründer der Halberstädter Münzsammlung, der Oberdomprediger Gustav Nebe (1835-1919), hatte sich bereits vor seinem Dienst in Halberstadt mit der im Zuge der Industriealisierung aufkommenden "Arbeiterfrage" beschäftigt. Bei einem Vortrag vor der Generalversammlung des sächsischen Provinzialausschusses im Jahr 1872 vertritt Nebe die Auffassung, dass die Kirche bemüht sein müsse, auf die Regierung zugunsten einer sozialverträglichen Gesetzgebung einzuwirken. Er sieht die Kirche als Mund der Armen. Zudem sollten Arbeiter bei der Errichtung von Sparvereinen und Consumvereinen, die durch Großeinkäufe für niedrigere Verbraucherpreise sorgten, Hilfestellungen durch die Kirche erhalten. Neben diesen praktischen Ansätzen ist es Nebes Überzeugung, dass das wirkungsvollste Mittel zur Verbesserung der Verhältnisse das Wort Gottes ist und bleiben wird. (Heinevetter 2020)