Das Haupt der Ganzfigur ist seitlich nach vorn geneigt. Der linke Arm stützt den Kopf, Mund und Augen sind leicht geöffnet. Der gesamte Körper trägt Blutspuren, eine Folge der Verletzungen durch die Dornenkrone. Der aufmerksame Betrachter leidet geradezu mit. Dieser Ausdruck impliziert, dass es sich um eine Darstellung vor der Auferstehung handelt. Die abendländische Kunst kennt verschiedene Ausführungen des Schmerzensmann-Typs. Die Arme können verschränkt sein oder mit dem Zeigegestus auf die Seitenwunde weisen. Manchmal hält Jesus einen Kelch, um das aus der Seitenwunde fließende Blut aufzufangen. Die Darstellung des Schmerzensmannes gehört zu den bedeutenden, häufig verwendeten Bildfindungen der christlichen Kunst des Mittelalters.