Kopie der Heiligen Lanze aus der Wiener Hofkammer. Hergestellt 1983 durch Goldschmiedin Gerda Glanzner. Es handelt sich vermeintlich um eine der originalgetreuesten Kopien der originalen Heiligen Lanze. Erworben wurde sie im Rahmen der Sonderausstellung "919 - Plötzlich König. Heinrich I. in Quedlinburg".
Die Heiligen Lanze ist ein Zeichen für Herrschaft und christliche Frömmigkeit, verspricht Heil, Unbesiegbarkeit und dauerhaften Triumph. Dies glauben die Menschen noch bis ins Hochmittelalter und verehren die Heilige Lanze als wertvolle Reliquie, in deren Blatt ein Nagel vom Kreuz Christi eingearbeitet ist
Die jüngere Geschichtsforschung hat die Heilige Lanze als karolingische Flügellanze erkannt (2. Hälfte 8. Jh.). Aus dem Lanzenblatt ist der Mittelgrat heraus gestemmt
und in die Öffnung ein geschmiedeter Eisenstift eingesetzt. Seitlich sind mit Lederriemchen Messerklingen angebunden. Schon im Mittelalter bricht das Lanzenblatt in der Mitte durch und wird mit drei Manschetten übereinander stabilisiert. Die beiden äußeren aus Edelmetall stiften die Kaiser Heinrich III. (1046-1056) und Karl IV. (1355-1378),
darauf die lat. Inschrift: „Lanze und Nagel des Herrn“. Die silberne Manschette verweist auf den hl. Mauritius, der den Speer ebenso besessen haben soll wie der hl. Longinus,
der sie Christus am Kreuz in die Seite stach.
Bis 1806 gehört die Heilige Lanze als hoch verehrte Passionsreliquie zu den Insignien des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.