Der rechte, schwarze, hohe Damenstiefel aus dem VEB Schuhfabrik „Roter Stern“ Burg von 1965 ist neuwertig und aus genarbtem Schweinsleder und glattem Rindbox. Ein Zierkreuzstich aus 0,5 cm breiten Riemchen befindet sich je an der Außenseite. Die Schaftvorderseitenteile haben eine Ristnaht. Der Schaftrandbesatz aus glattem Rindbox ist 2,3 cm breit. Das geflügelte Vorderblatt mit der spitzen Kappe ist aufgesteppt und reicht bis zum Sohlengelenk. Das Innere ist grau und ungefüttert. Der innere Einstieg ist 8,0 cm tief mit schwarzem Kona gefüttert, aufgedruckt wurde die Größe 25. Ansonsten ist der Schaft ungefüttert. Die Decksohle aus weißem, stark angerauten Gewebe auf einer Lefa-Brandsohle ist auf Pappe kaschiert. Eine Fersenverstärkung ist unsichtbar eingearbeitet. Die gegossene, dunkelgraue Gummiformsohle hat einen profilierten Rutschschutz (Sägezahnprofil) unter dem Ballen und wurde über die Absatzfront gezogen. In die Laufsohle wurde das Logo des VEB Schuhfabrik „Roter Stern“ Burg eingegossen. Der stark geschwungene französische Absatz aus Holz, 4,0 cm hoch, ist mit Kona bezogen, der Lederabsatzfleck ist genagelt. Der Schuh war im Gebrauch sicher nicht langlebig.
Eine Notiz vermerkt zu VI 1642 D, VI 1675 D, VI 1676 D: Modelle der Schuhfabrik „Ernst Pretsch, ab 1972 VEB Schuhfabrik „Rakete“, Weißenfels. Das meint, dass der Schuh im VEB „BdF“ [Banner des Friedens, das Hauptwerk in Weißenfels], Werk „Rakete“ Weißenfels, einem der zugeordneten Betriebe, produziert wurde als Modell der Schuhfabrik „Ernst Pretsch, die ab 1972 der VEB Schuhfabrik „Rakete“, Weißenfels, war.