Spitznackiges Kupferbeil aus Bad Bibra, OT Steinbach, Burgenlandkreis.
Stein-, Kupfer- und Bronzebeile waren die wichtigsten Geräte zur Holzbearbeitung. Vielfach dienten sie aber auch oder ausschließlich als Waffen, Handelswährung, Opfergabe und Statuszeichen. Funktion, Technikstandard und auch Mode bestimmten - zeitlich und örtlich verschieden - die Klingenformen, die somit hervorragende Datierungs- und Kulturenindikatoren sind.
Ab etwa 3500 v. Chr. gelangten die ersten Kupferbeile aus südlicheren Regionen hierher. Ihre trapezförmige Gestalt erinnert noch stark an ältere Steinbeilformen. Auch in Mitteldeutschland gab es ein zeitweiliges Nebeneinander von importierten Kupferbeilen und heimischen Steinbeilen. Allmählich etablierte sich das effektivere Bronzebeil. Ein enormer Vorteil des Metallbeiles ist, dass man es ohne Materialverlust durch erneutes Ausschmieden reparieren kann, wohingegen das Nachschärfen eines Steinbeiles unweigerlich zu Substanzverlust und letztlich Unbrauchbarkeit führt.