Einen unregelmäßig geformter Granitstein umklammert eine verzierte, mehrteilige Metallfassung. Den Stein halten vier Scharnierbänder, die unten an einem konischen Fuß mit leichtem Standring und oben an einer konischen Bekrönung mit Knauf arretiert sind. Die Bekrönung endet in einer Öse. Die Fassung besteht aus vergoldetem Silber. Der getriebene Fuß zeigt eine einfache gravierte Blattornamentik. Die Scharnierbänder mit den Perlreihen sind senkgeschmiedet, die Ränder zur Zahnung gefeilt. Gestauchte Stifte schließen die Scharniere der Bänder. Die Bekrönung besteht aus einem verziertem konischen Teil (getrieben und ziseliert) und einem getriebenen, leicht gedrückten, gerippten Knauf. Den Abschluss bildet eine gegossene Henkelöse, die aus einem Blattkelch aufsteigt. Die Bünde, die die Übergangstellen der einzelnen Teile abdecken, bestehen aus aufgelöteten, gekordelten Drähten.
Die Fassung datiert das Reliquiar in das frühe 13. Jahrhundert, ihre Ornamentik wiederholgt östliches Formengut, das entweder auf eine Herkunft aus Byzanz bzw. dem Nahen Osten oder auf eine heimische Rezeption nahöstlicher Vorbilder weist.
Bereits im Halberstädter Missale des Dompropstes Johannes Semeca von 1241-1245 (Domschatz Halberstadt, Inv.-Nr. DS474) steht ein umfagreiches Gebet mit den Worten: "hochheiliger Stephanus, mit Tränen bitten wir dich bie den heiligen, von deinem Blut gefärbten Steinen [...] halte für uns, deine Diener, Fürsprache [... Übersetzung Christian Hecht]". Diese Quelle weist darauf hin, dass bereits im 13. Jahrhundert dieser und der zweite Stephanus-Stein (Domschatz Halberstadt, Inv.-Nr. DS062a) in Halberstadt vorhanden waren und als Reliquien verehrt wurden. Unter den erhaltenen Inventaren listet bereits die Inventur der Reliquien auf dem Cyther 1717 (Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Dom Halberstadt A 14, Nr. 1852 Bd. I) den gefassten Stephanus-Stein auf, er findet sich seither in allen Beschreibungen und Inventaren des Domschatzes.