"Ein armer Grenadier hat diesen Tempel, ihr Musen, euch geweiht. O, keinen Tritt hinein, ihr, die ihr nicht Exempel zu euren Lehren seit. Und brächtet ihr ein Werk, gestempelt mit dem Stempel der Ewigkeit."
So schrieb Gleim über die Pforte zu den Räumen seiner Sammlung von Bildnissen befreundeter und verdienstvoller Dichter*innen und Denker*innen. Damit bekräftigte er nicht nur das Wesen dieser Räume als Tempel, sondern stellte die moralische Integrität, die Tugend, über das literarische oder kulturelle Verdienst. "Grenadier" war die Verfasserfiktion von Gleims überragendem literarischen Erfolg "Preußische Kriegslieder", und wurde zu seinem alter ego, als welches er auch zur moralischen Instanz in deutschen Landen wurde.
Seit der Zeit Gleims ließ das Gleimhaus verschiedene Schriftbilder mit dieser Tempelinschrift herstellen, um den musealisierten Tempel wie gehabt mit seiner Inschrift zu versehen.