Porträt von Gottfried Weber. Der deutsche Musiktheoretiker wird in dieser Darstellung als Brustbild nach rechts gewandt gezeigt. Seine Augen scheinen durch den Betrachter hindurchzublicken. Neben einem Hemd mit hochgeschlagenem Kragen unter einer einfachen Jacke präsentiert sich der Dargestellte hier ohne Perücke mit leicht verwehtem Haar. Das Bildnis ist achteckig gerahmt.
Gottfried Weber hat in Mannheim, Heidelberg und Göttingen Jura studiert und trat dann in den Hofgerichtsrat am Hofgericht Darmstadt ein. Daneben beschäftigte er sich mit Musik; schon früh lernte er Flöte und Violoncello spielen; die theoretische Ausbildung holte er nach. Komponiert hat er wenig, statt dessen engagierte er sich in Mannheim und an anderen Orten für musikalische Projekte. Befreundet war er u.a. mit Carl Maria von Weber (BS-III 660).
Das Blatt wurde als Punktierstich von dem Berliner Radierer und Lithographen Wilhelm Devrient (1799-1866) ausgeführt. Die Vorlage ist nicht ganz so eindeutig, da nur "Müller del." vermerkt ist. Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, die ebenfalls ein Exemplar des Stichs besitzt, benennt als Vorlage den Maler und Schriftsteller Friedrich Müller (1749-1825). Da als Verleger die Gebrüder Schumann aus Zwickau angegeben sind, wird das Blatt vermutlich in ihrer Publikation "Bildnisse der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten" (Supplementband zu jedem biographischen Wörterbuch, besonders zum Conversations-Lexikon) erschienen sein.
Signatur: Müller del. Devrient sc. Zwickau, b. d. Gebr. Schumann.
Beschriftung: GOTTF. WEBER.