Bei dieser großformatigen Vorfrühlingslandschaft handelt es sich um das letzte Hauptwerk des Malers. Es steht in einer Reihe mit zahlreichen Waldinterieurs im Schaffen Illies', wie sie auch zu seiner Weimarer Studienzeit bei den dortigen Freilichtmalern beliebt waren. In einigen seiner Wald-Bildern, und so auch bei dem vorliegenden, treten einzelne Bäume hervor, spielen gleichsam die Rolle von Protagonisten. Sie sind als Charaktere, als Individuen wiedergegeben; fast ließe sich von ‚Baumporträts’ sprechen.
Der Phase des Vorfrühlings eignet eine besondere, metaphysische Stimmung; zudem werden bei den noch unbelaubten Bäumen die expressiven Werte des Geästs wirksam. Überaus charakteristisch für Illies` Kompositionen sind die Asymmetrie und jäh abfallende, ja, stürzende Linien.
sign. u. re.: Otto Illies