URSUS VULPINATUR. || List wieder List / || Oder || Musicalische || Fuchs=Jagdt / || Darinnen || Gottfried Vockerodens / || des Gymnasii Illustris zu Gotha Rectors, || seiner || wider Hn. D. Wentzeln / Hn. Lorbern / || und wider mich || den AUTHOREM dieser Schrift / || ausgegangenen APOLOGIE, || der Balg abgejagt / ausgestreifft / auch ihne eintzige Vul- || pinationirung oder Fuchsschwaentzerey / || tapffer ausgegaerbt || und in einem wunderlichen Traum=Gesicht || vorgestellt wird || durch || Johann Beern Hochfürstl. S. Weißenfesischen || Concert-Meister und Cammer=Musicum, gebohren || zu Sanct Georgen im Land ob der Ennß. || [Querstrich] || Weißenfels / in Verlegung des Authoris, da es auch zu finden. Weißenfels: o. Dr. [Johann Brühls Witwe] o. J. [1697]
Johann Beer wurde 1655 in St. Georgen in Oberösterreich geboren. Nach seinen Schulbesuchen in St. Georgen, Kloster Lambach, der Lateinschule in Passau und dem Gymnasium in Regensburg, beginnt er 1676 ein Studium an der Universität Leipzig. Nach nur wenigen Monaten trat er aber als Sänger in die Hofkapelle Herzog Augusts in Halle ein. Nach der 1680 erfolgten Verlegung der Residenz nach Weißenfels avancierte Beer 1685 zum Konzertmeister. Als Komponist sind von ihm einige wenige geistliche Werke und Stücke für den höfischen Alltags- und Festgebrauch überliefert. Als Verfasser musiktheoretischer Schriften versucht Beer die weltliche Musik vor Angriffen pietistischer Frömmigkeit in Schutz zu nehmen. Seine literarischen Arbeiten - oft unter Synonym - umfassen alle Gattungen: Er war Lyriker, Epiker und auch Dramatiker. "Diese Romane sind ihren bedeutendsten Vorläufern, unter anderem den Werken von Grimmelshausen und Weise, an Qualität gleichzustellen."