Dieses Bildnis eines Adligen im Harnisch ist zugleich ein Pfännerporträt der Schönebecker Pfännerschaft. Die Pfänner, benannt nach dem wichtigsten Produktionsinstrument, der Siedepfanne, waren die Besitzer der Solgüter und Siedehäuser. Zu den bekanntesten Pfännerfamilien gehörten die von Baumhauer (seit 1353), von Schneidewindt (1353), von Esebeck (1428), von Naumiester (1498), von Geyer (1516), von Lattorf (1542), von Schierstedt (1562), von Pfuel (1569), von Wüstenhoff (1571), von Boeltzig (1633), von Welchhausen (1644) und von Krosigk (1749).
Bereits 1230 schloss sich ein Teil der Pfänner in einer Genossenschaft zusammen. Die "Pfännerschaft", in der alle Pfänner vereinigt waren, gründete sich 1423. Die Pfänner stellten den städtischen Rat, dem auch die Gerichtsbarkeit oblag. Er bestand aus 12 Personen, die lebenslang im Amt blieben. Bis 1639 waren so viele Pfännerfamilien geadelt worden, dass sich nur noch Adlige im Rat befanden.
Sie bildeten eine wirkungsvolle Interessengemeinschaft, die sich alljährlich zum Thomastag (21. Dez.) zusammenfand. Es wurden Salinenangelegenheiten beschlossen und die Statuten verabschiedet. Die Pfännerstatuten enthielten zahlreiche Bestimmungen, die detailliert alle mit der Salzherstellung verbundenen Arbeiten regelten - von der Förderung bis zum Verkauf.