Alexander Kluge (geb. 1932), 2014. Er sagte zu Helge Schneiders 60. Geburtstag: „Es ist schön, dass es Dich gibt!“ Das möchte ich zu Alexander Kluge sagen und hinzufügen: Ach, gäbe es doch mehr von Dir! Unermüdlich beobachtet er das Menschsein – vom Weltraum aus und mit dem Mikroskop auf dem Boden hockend, seine Kompassnadel zeigt auf die Wahrheit. Er holt mit dem Absurden das Schwere und Tiefe an die Oberfläche, schaut dahin, wo es wehtut. In seinen Schriften und Filmen überführt er den Menschen, aber nicht, um ihn bloßzustellen, sondern um ihn an sich selbst wachsen zu lassen und gewiss auch, um selbst zu lernen. Er ist ein poetischer Bauarbeiter und seine Baustelle heißt Menschsein. Er schuftet ohne Halten und ohne Kompromisse. Er ist der intellektuelle Prototyp, sozusagen ein Traummann, für „Gesicht und Lebensweg“.