Der Mantel ist in Paletot-Form, d. h. durchgehend ohne Taillennaht gearbeitet. Das Grundmaterial bildet ein schwarzer Halbwollplüsch (Grundgewebe Baumwolle) in Köperbindung, S-Grat (Plüschseite innen).
Das große Cape hat stark ausgeprägte Schultern, vorn heruntergezogene Ecken und ist rund um den Kragen und in die seitlichen Rückennähte des Mantels mit eingenäht. Es hat außerdem einen Besatz aus 7 cm breitem schwarzem Seidensamt sowie einer Posamentenborte aus Gimpen*.
Der Verschluss erfolgt mit sieben Posamentenknöpfen**, welche einen flachen Holzkern haben, sowie zwei Haken und Ösen am Samtkragen. Die Knopfleisten sind mit schwarzgrünem Halbwollköper unterlegt und alle Innennähte ebenfalls mit diesem Material eingefasst. Die Ärmel besitzen unten einen gleichartigen Zierknopf.
Am Rand des Capes ist von innen eine Posamentenborte mit Seidenquasten angenäht, hinten in Taillenhöhe zwei Posamenterieornamente mit je drei umwobenen Holzquasten.
An den senkrechten Vorderkanten des Capes wurde von innen je ein "Haltegurt" (45 x 4 cm) aus dem Obermaterial angebracht.
Als Taillenband dient ein einfaches, schmales, braunes Baumwollband. Auf der linken Innenseite befindet sich eine kleine rundliche Tasche aus dem Obermaterial.
*Gimpe: mit feinerem Faden (Seide oder Kunstseide) dicht umsponnene dickere Einlagefäden (Seele), z.B. Baumwollfäden, verwendet für Posamentenspitze
**Posamente (um 1900 Passementerie): Sammelbezeichnung für Borten, Tressen, Litzen, Kordeln, Schnüre, Quasten und andere Besatzartikel für Bekleidung (und auch Möbel)