Eine Uhr, die durch ihre Form und ihr Material in der Sammlung Hüttel von Heidenfeld ganz aus dem Rahmen fällt, ist die aus Meißner Porzellan gefertigte Prunkpendule. Das Gehäuse wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1860-1900) in der Königlichen Porzellan-Manufaktur Meißen hergestellt. Der Sockel sowie das Uhrengehäuse stehen auf rocaillierten Volutenfüßen, die mit polychromen, plastischen Blüten appliziert sind. Im Frontbereich befinden sich in drei Rocaillekartuschen gemalte galante Paare bzw. Schäferszenen in parkähnlichen Gärten. Die Wandungen sind bunt mit Blumen und Schmetterlingen staffiert und ziervergoldet. Vier Putten als Allegorien der vier Jahreszeiten befinden sich auf dem mit einer Vase bekrönten Gehäuse: Der Frühling hält einen Blumenstrauß, der Sommer streckt ein Ährenbündel hoch, der mit Weinranken geschmückte Herbst fasst einen Pokal und der Winter wärmt sich mit einer Feuerschale. Auf dem vergoldeten Zifferblatt befinden sich eingelegte weiß emaillierte Kartuschen mit römischen Ziffern und zwei verzierte Zeiger. Solche Kaminuhren wurden hauptsächlich als Zierde für den Wohnbereich gefertigt.
(K. Ebert)