Porträt von Robert Franz. Der deutsche Komponist wird in dieser Ansicht als Ganzfigurenbild nach rechts gewandt im Dreiviertelprofil auf einem Sessel mit Armlehnen sitzend dargestellt. Sein Blick schweift in die Ferne am rechten Blattrand vorbei. Mit seiner linken Hand greift er sich in den Mantel, während der rechte Arm auf der Lehne des Sessels ruht. In seiner rechten Hand hält er einen Stift, und auf seinem Schoß liegt ein aufgeschlagenes Buch. Er trägt gescheiteltes Haar, einen langen Mantel und vermutlich eine Fliege. Im Hintergrund rechts sieht man auf einem erhöhten Gegenstand mehrere Bücher.
Robert Franz hat in Dessau Komposition studiert und bei seiner Rückkehr nach Halle wichtige Ämter empfangen, so die Stelle des Organisten an der Ullrichskirche, als Dirigent der Singakademie Halle und 1859 als Universitätsmusikdirektor. Sein großes Verdienst ist die Bearbeitung Händelscher Oratorien zur Etablierung in Deutschland.
Zu den beiden schwer lesbaren Zeichner- und Stechernamen konnte bisher nichts Schlüssiges ermittelt werden. Das Wasserzeichen an der linken unteren Ecke ist nur fragmentarisch, sodass auch keine genaue Datierung vorgenommen werden kann. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Dargestellten kann höchstens eine Schätzung auf 1890 oder später vorgenommen werden. Ein Exemplar in anderen Sammlungen wurde bisher nicht gefunden.
Signatur: C. Herrmann pinx. V. Grubayedoll (?) sculp.
Wasserzeichen: vorhanden, linke untere Ecke: Buchstabenfragmente.