Das getragene, symmetrische Paar Kinderhalbstiefel aus Syrien bzw. aus dem Vorderen und Mittleren Osten stammt wahrscheinlich aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Schlupfstiefeletten sind knöchelbedeckend. Der kurze, geschlossene Schaft besteht aus granatapfelrot gefärbtem, genarbtem Leder. Die innen mit weißem Zwirn verbundenen Nähte von Vorderblatt, Quartieren und hoher Hinterkappe sind außen mit Ziernähten aus schwarzem und mehrfarbigem, ockerdominiertem Zwirn dekoriert (versenkte Anlegetechnik?). Die innen hellbraunen Schuhe sind ungefüttert. Die Nähte bilden unbequeme Wülste. Eine Fersenverstärkung wurde innen mit hellem Zwirn angebracht und außen mit drei Sternpunzierungen verziert. Der Einstieg ist in einfacher Anlegetechnik mit einer Kordel gefasst und vorn dekorativ 1,0 cm heruntergeklappt. Mittig wurde eine Stengelquaste aus dunkelblauen Fäden und mehrfarbigem, ockerdominiertem Zwirn (Seide? Baumwolle?) angenäht, deren Ansatz mit teilweise aufgelöstem Kupferlahn umwickelt wurde. Die lederne, harte, nach außen gewölbte und dadurch unbequeme Laufsohle wurde geklebt. Ungefärbter Zwirn betont als Ziernaht unter der Ferse hufeisenförmig und den Übergang von Ferse zur Hinterkappe. Etiketten vermerken alte Inventarnummern: L12/32, L6/13. Die eingelegte Brandsohle wurde mit groben Stichen mittels hellem Zwirn befestigt, ist aber in einem Schuh an der Ferse gerade abgeschnitten. Es war laut Anhänger mit der Herkunft „Indien, Doppelstück Auslage“ in der Dauerausstellung präsentiert.