Die Courschleppe ist aus violettem Samt mit reicher Silberstickerei, die Palmblätter und Rocaillen darstellen, gefertigt. Auf der Schauseite läuft entlang des Randes eine breite breite Stickbordüre. Unterseitig befindet sich blaues Seidentuch.
Der Schleppe wurde ein vorgedrucktes Schreiben der Schatullverwaltung vom Oktober 1922 beigefügt, das nahelegt, dass sie ein Jahr nach dem Tod der deutschen Kaiserin Auguste Victoria (auch "Viktoria", 1858-1921) an eine dem einstigen Herrscherhaus nahestehende Dame übergeben wurde. Da sich hierfür bislang kein weiterer Nachweis findet, kann die Schleppe lediglich dem Umkreis des Hofes unter Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) zugeordnet werden.
Die Courschleppe wurde im 19. Jahrhundert von Napoleon Bonaparte in die höfische Zeremonialkleidung eingeführt. Man hängte sie in das knapp unter der Brust verlaufende Band eines Chemisekleides ein oder trug sie von den Schultern herabfallend (daher die französische Bezeichnung manteau de cour, also "Hofmantel"). Die Courschleppe wurde im Gegensatz zu den leichten Kleiderstoffen des Kaiserreiches aus schwerem, häufig reich besticktem Stoff gefertigt und gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zur höfischen Galakleidung der am Hof vorgestellten Damen.