Das Gemälde führt dem Betrachter eine alltägliche Szene realitätsnah mit den harmonisch in das Bild eingefügten Gärtnern vor Augen. Die Komposition entwickelt sich aus einer Dreiteilung, den Bereichen der Anpflanzungen im Vordergrund, der Gewächshäuser im Mittelgrund sowie des Himmels. Der Farbakzent wird durch den quer durch das Bild verlaufenden roten Streifen gebildet. Auf diesem Ziegelsteinsockel ruhen die Glasaufbauten der Treibhäuser. Im Zusammenklang mit dieser horizontalen Linie erzeugt der im Goldenen Schnitt senkrecht angeordnete dunkelbraune Schornstein das feste Grundgerüst der Komposition. Sehr reizvoll gestaltet sich das Farbspiel im Dialog der lilafarbenen Dächer mit dem lichten Blau des Glases. Im Hintergrund zeichnet sich eine Pappelallee ab, die die horizontale Gewichtung der Komposition mildert. Strategisch reiht sich der Ankauf des Gemäldes in die Reihe der Erwerbungen von Werken jüngerer Künstler aus dem Kreis der Berliner Secession ein, die von Max Sauerlandt ganz bewusst parallel zu Gemälden der etablierten Maler Max Liebermann, Walter Leistikow oder Max Slevogt erworben worden sind. Fritz Rhein, der seine Ausbildung an den Akademien in Kassel und München absolviert hatte, war Mitglied der Münchner wie der Berliner Secession. Die Anfänge des Malers standen vor allem unter dem Einfluss des französischen Impressionismus, der sich in einem locker getupften Farbauftrag äußert. Gemälde wie "Treibhäuser" sind jedoch auch ohne die Kenntnis des Fauvismus nicht denkbar, obwohl das hier zu konstatierende delikate Kolorit wenig an das Farbfeuerwerk dieser französischen Avantgarde-Bewegung erinnert. 1914 gehörte Rhein zu den Mitbegründern der Freien Secession unter Max Liebermanns Führung, in der u. a. die aus Dresden nach Berlin übergesiedelten Brücke-Expressionisten Mitglieder wurden.