Das Knochenartefakt besitzt zwei zugespitzte Enden. Möglicherweise handelt es sich um einen Querangelhaken. Diese dienten der Jagd nach größeren Fischen wie beispielsweise Hecht, Zander oder Lachs. Dabei wurde die Knochenspitze in einem lebenden Köderfisch befestigt. Dieser wieder ins Wasser geworfene Fisch machte ungewöhnliche Bewegungen und wirkte somit als leichte Beute für die Raubfische. Der Mittelteil des Gerätes ist häufig mit einer rundum verlaufenden Vertiefung (Ringkerbe) zur Befestigung einer Fangleine versehen (Auler 2021). Querangelhaken (auch Knebelangehaken, Schluckfallen, Doppelspitzen) finden sich aus der Altsteinzeit bis in das frühe Mittelalter (siehe Auler 2021, 4-9 mit verschiedenen Beispielen).