Porträt von Michael Franck. Der deutsche Kirchenlieddichter wird hier als Brustbild nach rechts gezeigt. Sein Blick geht links am Betrachter vorbei. Er trägt schulterlange Haare, Kinn- und Schnurrbart und dazu einfache Kleidung. Das Bildnis ist oval gefasst und oben mit einem Spruchband verziert: "DEUS meus in te confido, non erubescam." Dabei handelt es sich um einen Psalm aus der Bibel (Ps. 24,2). Der Rahmen wird oben von einem Vorhang leicht bedeckt. Das Bildnis steht auf einem Brüstungssockel, der eine Inschrift mit den Tätigkeiten und Lebensdaten des Dargestellten trägt.
Michael Franck war gelernter Bäcker, der sich für Musik interessierte. Im Dreißigjährigen Krieg flüchtete er nach Coburg und arbeitete als Lehrer. Dort erkannte Johann Rist (1607-1667) sein Talent und nahm ihn 1659 als Mitglied in den Elbschwanenorden auf. Franck dichtete einige Kirchenlieder, die heute noch in Gesangbüchern zu finden sind.
Das Blatt stammt von dem Kupferstecher und Musikdrucker Johann Benjamin Brühl (1691-1763) aus Leipzig. Es diente als Frontispiz der Zeitschrift "Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen ... Sechster Beytrag Auff das Jahr 1725", das in Leipzig von Karl Ludwig Jacobi herausgegeben wurde. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien, in der Universitätsbibliothek Leipzig und in der Staatsbibliothek zu Berlin.
Signatur: Brühl sc. Lips.
Beschriftung: [oben] DEUS meus in feconfido, non erubescam.
[unten] MICHAEL FRANCKE, Schleusingensis, P. L. C. im Elbischen Schwanen-Orden Staurophilus. nat. MDCIX. d. 16. Mart. ob. MDCLXVII. d. 24. Sept.
Quelle: Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen ... Sechster Beytrag Auff das Jahr 1725. - Leipzig: Johann Friedrich Brauns Erben. [Frontispiz]