Porträt Gustav Philipp Mörl. Der deutsche Theologe ist hier als Halbfigur nach rechts gewandt dargestellt. Er trägt eine überaus auffällige Halskrause, darunter das Ornat eines Pfarrers. Außerdem trägt er eine Perücke. Seine linke Hand ist zu einer Art Demutsgeste erhoben. Das Bildnis befindet sich in einem rechteckigen Rahmen mit Akanthusblättern beschlagenen Ecken. Darunter steht ein kleiner Sockel mit seitlichen Pilastern und Voluten mit einer fünfzeiligen Inschrift.
Gustav Philipp Mörl begann zunächst ein Studium der Philosophie und Philologie an der Universität in Altdorf bei Nürnberg. Als nächstes hielt er Vorlesungen über Theologie und alte Sprachen in Jena. Nach Reisen durch Hollands Universitäten wurde er Assistent der Philosophischen Fakultät der Universität in Halle bis er 1698 als Professor und Kircheninspektor nach Altdorf zurückgerufen wurde. 1703 ernannte man ihn auch zum Dekan der St. Sebald-Kirche in Nürnberg, wo er später Pfarrer wurde.
Der gleichfalls in Nürnberg geborene Maler und Stecher Johann Adam Delsenbach (1687-1765) hat das Bildnis von Mörl als Kupferstich ausgeführt. Eine Vorlage ist nicht angegeben, es dürfte sich aber um einen Kupferstich von Johann Daniel Preißler (1666-1737) handeln, der ebenfalls in Nürnberg tätig war und dessen Stich sich heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel befindet. Der vorliegende Stich, von dem die Bibliothek in Wolfenbüttel auch ein Exemplar besitzt, wird hier auf 1726 geschätzt, da der Stich im Buch "Fränckische Acta erudita et curiosa" als Frontispiz Verwendung gefunden hat.
Signatur: I. A. Delsenbach, fecit.
Beschriftung: GVSTAV PHILIPP MÖRL. Minist. Eccles. Norib. Antistes. ad D. Sebaldi Pastor, Prof. Publ.et Reipubl. Bibliothecarius. nat. 9. Norib. d. 26. Dec. A. C. 1673.