Die Entwicklung des modernen Betonbaus in Deutschland reicht bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts zurück. Seitdem wurden hier die modernen Portlandzemente hergestellt und angewandt. Frühe Zentren des Betonbaus des 19.Jahrhunderts befanden sich in Deutschland bei geeigneten Natursteinvorkommen, etwa am Südrand der Schwäbischen Alb bei Ulm.
Zu den frühesten Anwendungen von modernem Beton im Bauwesen zählen Betondachsteine in Rautenform: Die sogenannte Staudacher Raute wurde wohl schon vor 1850 von Adolph Kroher aus Staudach erfunden und erstmals eingesetzt. Später wurde der Dachstein auch von anderen Herstellern in ganz Deutschland produziert.
Dieser verfalzte Rautendachstein eines unbekannten Herstellers wurde verwendet, um die bestehende Scheune eines Bauernhofs zeitgleich mit dem 1902 (i) neu errichteten Wohnhaus neu einzudecken, das ebenfalls eine Rautendeckung erhielt. Auf der Scheune wurde die örtlich traditionelle Ziegeldeckung mit Krempziegeln (Linkskremper) nur hofseitig zum Wohnhaus hin ersetzt. Der Betondachstein hatte ursprünglich eine ziegelrot gefärbte Oberfläche, die heute weitgehend abgewittert ist. Reste davon sind nur an geschützten Partien im Falz erhalten.