Darstellung des Palazzo Montecitorio (hier: Innocentianisches Rathaus) in Rom. Der Palazzo wurde 1650 durch Papst Innozenz X. in Auftrag gegeben (nach einem Entwurf von Bernini) und 1694 vollendet. Er ist seit 1871 Sitz der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments. Bei diesem Blatt handelt es sich um ein Guckkastenbild.
Man erkennt ein großes, langes Gebäude, das fast zwei Drittel des Bildes einnimmt. Es hat einen vorspringenden Mittelrisalit, der durch eine Freitreppe, einen portikushaften Eingang, einem tempelartigen Giebel und Uhr darunter hervorgehoben ist. Das Gebäude hat drei oder vier Stockwerke. Während die Fenster im Erdgeschoss recht einfach ausgeführt und vergittert sind, sind die Fenster im zweiten Stockwerk von Giebeln bekrönt, die in ihrer Form wechseln. Vertikal wird das Rathaus durch Pilaster gegliedert, im Erdgeschoss an den Ecken durch massives Bossenmauerwerk. Der einfache, ungepflasterte Platz vor dem Rathaus ist mit Staffagefiguren und Kutschen dekoriert. Das Blatt wurde teilweise koloriert.
Das Blatt wurde als Kupferstich von dem deutschen Kupferstecher und Verleger Georg Balthasar Probst (1731-1801) ausgeführt. Es entstand vermutlich nach der Vorlage einer Radierung von Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) aus seinen "Veduta di Roma". Davon befindet sich ein Exemplar im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden.
Signatur: Georg Balthasar Probst, ex. Median Fol.o No. 6. C.P.S.C.M.
Beschriftung: Prospectus Magni Palatii Innocentianae, versus Palatii Spada Romae.
Vüe du Grand Maison de Ville d'Innocent, vers du Palais Spada a Rome.
Veduta della Gran Curia Innocenziana, verso del Palazzo Spada a Roma.
Gesicht des Großen Innocentianischen Rath Haußes, gegen dem Palast Spada zu Rom.