Das 1893 von Anton von Werner geschaffene, im Original 387 x 642 cm große Ölgemälde zeigt die Eröffnung des Reichstages am 25. Juni 1888 durch Kaiser Wilhelm II. im Weißen Saal des Berliner Schlosses. Es befindet sich als Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Nach dem Tod der vorhergehenden Monarchen Wilhelm I. und Friedrich III. innerhalb von drei Monaten ("Dreikaiserjahr") bestieg der damals 29-jährige Wilhelm II. den Thron und inszenierte seinen Regierungsantritt mit einer feierlichen Zeremonie, die der einflussreiche Historienmaler und Akademieprofessor in einem Monumentalgemälde festhalten sollte.
Der Kaiser und seine Familie sind auf einer Estrade unter einem mit Trauerflor versehenen Baldachin zu sehen, vor ihm in der Bildmitte steht Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck in der weißen Uniform der Halberstädter Kürassiere, links von ihm neben der auf einem Kissen liegenden preußischen Königskrone steht sein Stellvertreter Otto Graf zu Stolberg-Wernigerode, der zugleich das Amt des Oberstkämmerers am preußischen Hof bekleidete.