Aus einem purpur und gold gehöhten Rocaillesockel wachsen zwei aus Rocaillen geformte Kerzenarme heraus. Zwischen den beiden Leuchterarmen sitzt eine asiatisch anmutende männliche Figur mit ausgeprägtem Schnurrbart und roten Augen sowie einem glockenblumenartigen, spitzen Hut. Die Beine hat er lässig gekreuzt. Bekleidet ist die Figur mit gelben Schuhen, roten Hosen sowie einer mit roten Blumen gemusterten Tunika. Darüber trägt er einen purpurfarbenen, mit Hermelin besetzten Mantel. Mit den Händen hält er sich an den Leuchterarmen fest.
Der zweiarmige Leuchter ist auf der Unterseite des Sockels mit der goldenen Radmarke der Porzellanmanufaktur Höchst in Aufglasur gemarkt. Das Motiv geht vermutlich auf den Entwurf des kurzzeitig in Höchst tätigen Modelleurs Johann Christoph Ludwig von Lücke (auch: Lück) zurück.
Der Leuchter ist ein wunderbares Beispiel für die Vorliebe des 18. Jahrhunderts für alles Exotische, vor allem für die Kunst der Chinoiserie. Dabei kam es nicht auf die exakte Darstellung eines Chinesen oder der chinesischen Lebenswelt an, sondern um die Darstellung der europäischen Vorstellung davon.