Über Heinrich Wilhelm von Stamfords (1740-1807) Herkunft gibt es unterschiedliche Angaben. Angeblich war er der Sohn eines französischen Offiziers, dessen Familie aus England stammte. Stamfords Muttersprache war französisch, andererseits soll er als Findling in Holland erzogen worden sein. In englischen und französischen Diensten nahm Stamford am Siebenjährigen Krieg teil, danach studierte er Mathematik in Göttingen, von 1772-1775 war er Lehrer an der Klosterschule in Ilfeld/Harz. Dort machte er die Bekanntschaft Bürgers und Goeckingks. Danach trat S. als Ingenieuroffizier in den Dienst Friedrichs II., der ihn auch mit der militärischen Ausbildung des späteren Königs Friedrich Wilhelm II. betraute. 1782 wurde er Lehrer des Prinzen von Oranien im Haag, nach dessen Tode begab er sich als Generalleutnant mit holländischen Truppen in englische Dienste. Zuletzt lebte er als Pensionär in Brandenburg. S. war 1785/1786 in Berlin Mitherausgeber der "Militärischen Monatsschrift", publizierte seine eigenen Gedichte in mehreren Musenalmanachen, vorranig im Göttinger Musenalmanach. Vgl. auch "Nachgelassene Gedichte" (1808). Als Mathematiker schrieb er über die "Grundsätze des Differenzial- und Integralkalkuls" (1784), als Ausbilder den "Entwurf einer Anweisung, den Kavalleristen in Friedenszeiten den ganzen Felddienst zu lehren" (1794). S. war mit Gleim befreundet, den er beispielsweise bei der Taufe von Eschenburgs Tochter vertrat.
verso: von Stammfort / wegen seiner Fabeln / gemahlt / von Weitsch / für / Gleim