Der ungetragene, linke, weiße Halbschnürschuh, heute teilweise vergilbt, wurde für Krankenschwestern und Pflegepersonal produziert und entwickelt. Er muss also bestimmten Arbeitsanforderungen genügen. Er orientiert sich an einem maskulinen und praktischen Derby-Modell, nur ohne Derbyriegel. Die Blätter stehen deutlich vom Vorderblatt ab. Der Verschluss erfolgt über zwei gestanzte Schnürlöcher und weiße Baumwollrundsenkel in paralleler Bindung über einer weißen Zunge. Nicht unterlegte Lochverzierungen im Vorderblatt dienen der Lüftung. Eine gerade Ziernaht imitiert die gerade Kante einer Vorderkappe. Der Einstieg ist mit einer geschnittenen, ungesäumten Paspel eingefasst. Das lederne Innenfutter ist in der Hinterkappe hellbraun. Das Vorderblatt ist ungefüttert, wodurch die Gefahr besteht, dass die Nähte zwischen Blatt und Seiten drücken und reiben. Eingestempelt ist dort die Größenangabe 25 und die Angabe 00, 1, 105 (Modellnummer?). Die beigebraune, seitlich hochgeführte Stützsohle mit Schaumstoffunterfütterung zur Stabilisierung des Mittelfußes wurde eingeklebt und der Firmenname „Püschel“ gestempelt. Die Laufsohle mit niedrigem Blockabsatz besteht aus schwarzem Gummi mit Rutschschutz.
Der Schuh ist eine Übergabe des VEB Berufsschule Weißenfels, der mehrere Einrichtungen unter seinem Dach vereinigte (Fachschule für Wirtschaft und Technik Weißenfels, Ingenieurschule für Lederverarbeitungstechnik Weißenfels, zwei Betriebsberufsschulen). 1976 folgte die Zuordnung des VEB Berufsschuh (ehem. Püschel) an den VEB Rakete (später VEB Banner des Friedens Weißenfels zugeordnet).
Der rechte Schuh befindet sich bereits in der Sammlung als Damen-Halbschuh, 1970/1972, rechts, VI 1953 D.
