Das Gedenkbild auf Gleim ist Teil einer 1804 erschienenen Serie, zu der außerdem Blätter auf Karl von Eckartshausen, Herder, Kant, Klopstock, Schiller, Newton und Rousseau gehören, die mit Ausnahme der letzteren in den Jahren 1803 bis 1805 gestorben waren. Die Serie verfolgt also eine umfassendere, erinnerungsstiftende Absicht, sicherlich auch mit kaufmännischem Kalkül. Allerdings sind die Blätter außerordentlich selten und dürften also kein wirtschaftlicher Erfolg gewesen sein.
Vermutlich hat der im Rheinland tätige Künstler, der 2 Generationen jünger war als Gleim, diesen nicht gelesen, zumindest wird die monumentale, heroische Landschaft dem Charakter von Gleims Dichtung und auch Persönlichkeit, nicht wirklich gerecht. Dennoch handelt es sich bei dem Blatt um ein ganz bedeutendes Dokument der Gleim-Rezeption. Gleim war einer der meistgelesenen Dichtern seiner Generation und galt in seinen letzten Jahren als Altvater der deutschen Lyrik.