Vor einem schreitenden Schimmel mit Ramsnasen-Profil sind dessen üppige Mähne und überlanger Schweif auf einem Rasenstück drapiert. Das Pferd entstammt der Zucht des Grafen Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst.
Die Chronik der Stadt Weißenfels, nach Quellen bearbeitet von Carl August Gottlob Sturm (Weißenfels 1846) bietet uns für das Jahr 1671 folgende Attraktion:
Ein „merkwürdiges Pferd“ wurde durch die Stadt geführt, „ein Oldenburger Hengst, ein hohes stattliches Tier von blendenweißer Farbe, mit einer 7 3/4 Ellen langen Mähne und einem 8 1/2 Ellen langen Schweife, es wurde Zeitzische Langmähne genannt.“ Herzog Moritz zu Sachsen-Zeitz machte dieses „Wundertier“ Herzog Johann Adolph I. von Sachsen Weißenfels zum Geschenk.
Dem Autor unseres Aquarells muss eine barocke Vorlage zur Verfügung gestanden haben.
Bei einem Vergleich mit Darstellungen langmähniger Pferde aus dem 17. Jahrhundert liegt diese Vermutung nahe. Das Pferd zeigt das für die Andalusier typische Ramsnasen-Profil. Der Andalusier ist eine auffallende, stattliche Erscheinung und imponiert durch seine athletische Beweglichkeit. Die Mähne und der Schweif sind lang und üppig, häufig auch lockig. Das sind Eigenschaften, die diese Pferde zu den geschätztesten der Barockzeit werden ließen. Die Zeitzische Langmähne entstammt der Zucht des Grafen Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst, dem Begründer der Oldenburger Pferdezucht. Er trug den spöttisch gemeinten Titel "Stallmeister des Heiligen Römischen Reiches". Er ließ sich gern mit seinen schönsten Pferden ins Bild setzen.
Das Aquarell wurde um 1880 beschnitten und erhielt zu diesem Zeitpunkt auch die noch heute erhaltene Rahmung.