Die "Linotype" wurde von dem deutschen Mechaniker Ottmar Mergenthaler in Amerika entwickelt und kam dort 1866 auf den Markt. Dem deutschen Fachpublikum wurde sie erstmals 1895 in Berlin vorgeführt; noch im gleichen Jahr wurde hier die Produktion aufgenommen. Die "Linotype" arbeitet nicht mit Handsatztypen, sondern mit Matrizen (Negativformen für den Schriftguss). Diese werden durch das Anschlagen der Tastatur aus dem Magazin abgerufen und auf einer Setzlinie gesammelt. Durch das Hochschieben von Keilen wird die Zeile ausgeschlossen. Sie wird dann in Blei abgegossen und anschließend die Matrizen über eine Ablegevorrichtung wieder in das Magazin befördert. Von den deutschen Setzern wurde dieser "Eiserne Kollege" mit dem etwa die sechsfache Setzleistung gegenüber dem Handsatz erreicht wurde, als Konkurrent sehr ernst genommen. Vor allem in den großen Zeitungsbetrieben, wo die schnelle Produktion im Vordergrund stand, fand die "Linotype" schnell Eingang. Diese Exemplar baute die Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff 1914 im Auftrag der Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik GmbH.