Das komplett erhaltene Artefakt besteht aus einem einseitig schräg angespitzten Knochen eines Säugetiers (Tierart nicht bestimmt) mit einem Gelenkende, das als Handhabe oder Schlagfläche diente. An der Spitze befinden sich Bearbeitungs- bzw. Nutzungsspuren in Form von schräegen Kerben. Bei einem Pfriem handelt es sich um ein Werkzeug, mit dem Löcher in verschiedene Materialien gestochen oder erweitert werden konnten. Zudem wird eine Verwendung als Flechtnadel für Körbe und Reusen aus Weide sowie Bastschuhen angenommen. Knochenpfrieme gehören zu den ältesten Werkzeugen und kommen in ähnlicher Form vor, so dass eine zeitliche Einordnung erschwert wird. Im 11./12. Jahrhundert scheinen Pfrieme aus Knochen und Geweih an Bedeutung verloren zu haben. Es wird vermutet, dass sie durch Eisenpfrieme ersetzt wurden.