Auf der um 1928 herausgegebenen Postkarte ist der Innenraum der Friedrich-Ludwig-Jahn-Ehrenhalle, die damals als Jahnmuseum besichtigt werden konnte, abgebildet. Das Gebäude wurde 1894 errichtet und befindet sich neben der Jahnturnhalle in der Schützenstraße in Freyburg (Unstrut). Besucher konnten sich u.a. Turnerfahnen, Portraits, Wappen und Jahn-Büsten ansehen. Hinter mehreren Tischvitrinen steht ein Pauschenpferd, auf dem sehr wahrscheinlich geturnt wurde. Zentral steht in der Apsis unter einer Bogennische ein großes Standbild von Friedrich Ludwig Jahn. Die vom Berliner Bildhauer Georg Meyer-Steglitz (1868–1929) in Stein gefertigte Statue ist eine Kopie des lebensgroßen Bronzestandbildes Friedrich Ludwig Jahns von Erdmann Encke (1843–1896) auf dem ehemaligen ersten Turnplatz in der Berliner Hasenheide. Auf dem Sockel steht das Jahn-Zitat „Deutschlands Einheit war der Traum meines erwachenden Lebens, das Morgenroth meiner Jugend, der Sonnenschein der Manneskraft, und ist jetzt der Abendstern, der mir zur ewigen Ruhe winkt.“
Die Fenster der Jahn-Ehrenhalle sind bleiverglast, mit Wappen bemalt und erinnern an Städte, in denen Deutsche Turnfeste stattgefunden haben. Die Postkarte ist nicht gelaufen.
(Marlene Thimann)