Die Tüllenspitze ist komplett erhalten. Sie besitzt eine runde Tülle mit einer Einkerbung (möglicherweise Nietloch) am Rand. Im Bereich der Spitze finden sich einheitlich, schräg verlaufende, kurze Kratzer, ähnlich Raspelspuren. Diese verweisen möglicherweise auf die Einordnung des Stückes in die frühe Bronzezeit (um 2000 v. Chr.). Entsprechende Herstellungsspuren treten an einer Tüllenspitze aus dem ca. 30 km entfernten Pritzerber See, Lkr. Potsdam-Mittelmark auf, die aufgrund einer C14-Datierung (Radiokarbondatierung) in die frühe Bronzezeit datiert werden konnte (Schatte 2013, 26 Abb. 14).
Tüllenspitzen werden aus den Röhrenknochen von Schafen und Ziegen hergestellt. Für die Spitze wird ein Ende des Knochens schräg abgetrennt. Da bei dem Großteil der Stücke Hinweise auf eine klare Funktionszuweisung fehlen, wird ihre Verwendung kontrovers diskutiert. Häufig wird eine Benutzung als Lanzenspitze oder Pfriem angenommen. Die Objektgruppe tritt ab dem Neolithikum bis zur älteren römischen Kaiserzeit und im Frühmittelalter auf. Ein markanter Schwerpunkt liegt in der vorrömischen Eisenzeit.