Porträt von Wilhelm Herschel. Der in Deutschland geborene Astronom und Musiker ist hier als Brustbild im Profil nach rechts wiedergegeben. Sein Blick ist auf den rechten Blattrand gerichtet. Statt einer Perücke trägt er schütteres Haar. Er trägt eine Art Mantelumhang. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt.
Wilhelm Herschels Vater war Militärmusiker. Daher trat auch sein Sohn Wilhelm zunächst als Oboist und Violinist der Fußgarde bei. Bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges wurde sein Regiment nach England verlegt. So konnte er London bereisen und kurze Zeit als Notenkopist arbeiten. Er verlegte sich dann Anfang der 1760er Jahre nach Bath, wo er ins Orchester eintrat, das zu dieser Zeit zu den besten Englands zählte, und bald Leiter dessen wurde. So hatte er Gastauftritte am Theatre Royal in Bristol und leitete die Oratorien während der Fastenzeit. Er schrieb in der Zeit auch einige größere Kompositionen und seine Schwester sang auf seinen Konzerten. Für seine späteren astronomischen Tätigkeiten wurde er 1793 in die Leopoldina in Halle aufgenommen.
Das Blatt wurde wahrscheinlich von dem in Steinlah geborenen Kupferstecher Friedrich Theodor Müller (1797-) als Kupferstich ausgeführt. Erschienen ist es in dem vierten Zeitschriftenband "Deutscher Ehren-Tempel", herausgegeben 1823 von Wilhelm Hennings in Gotha. Müller nutzte eine Vorlage des deutschen Malers und Lithographen Friedrich Rehberg (1758–1835). Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: Gemahlt von Fr. Rehberg. Gestochen von Fr. Müller.
Beschriftung: WILH. HERSCHEL.
Quelle: Hennings, Wilhelm: Deutscher Ehren-Tempel. Bearbeitet von einer Gesellschaft von Gelehrten und herausgegeben von W. Hennings, Vierter Band, Gotha 1823, vor S. 69.