Die Herkunft dieser stehenden, vollplastisch gearbeiteten Marienfigur ist unbekannt. Die Figur wird von Stapel (1913, S. 86) ohne Provenienzangabe aufgeführt.
Laut Dokumentation des Museums wurde sie durch Kauf erworben.
Auf ihrer linken Seite hält Maria das unbekleidete Jesuskind. Die gedrungene Madonna ist in einen voluminösen, ehemals blauen Mantel gehüllt, der ausladende, schwungvolle Schüsselfalten unterhalb des Kindes bildet. Darunter trägt sie ein eng anliegendes Kleid (ehemals Silber).
Das Gesicht ist ein gedrungenes Oval, das von reichem und nach hinten in Locken fallendem Haar eingerahmt wird. Die Krone hat ihre Zacken eingebüßt. Die Augen sind groß und weit geöffnet, der Mund voll, die Nase gerade. Insgesamt wirkt das Gesicht wohl proportioniert, die Stirn ist nicht sehr hoch.
Das agile Kind ist im Verhältnis zur kräftigen Madonnenfigur auffallend zierlich. Es hat seinen rechten Arm zum Segen erhoben. Die Skulptur steht auf einer hohen, mit dem Schnitzeisen in der Art eines Felsgrundes strukturierten Plinthe.
Auf der Unterseite befinden sich eine große runde Bohrung (ca. 2 cm) sowie zwei schmale längliche Abdrücke, vielleicht von der Einspannung in die Schnitzbank herrührend.
In der altmärkischen Kunst wirkt die Skulptur fremdartig. Die charakteristische Frisur erinnert an niederrheinische Werke. Es ist unklar, ob die Figur bereits im Mittelalter in die Altmark kam oder erst in späterer Zeit.