Porträt von Christian von Haugwitz. Der preußische Staatsminister wird hier als Brustbild nach rechts gezeigt. Sein Blick geht links am Betrachter vorbei. Er trägt keine Perücke, dafür nur wenige Haare an den Seiten. Seine Kleidung scheint einfach zu sein, mit Schärpe über der linken Schulter und Orden am Schleifenband um den Hals. Das Bildnis ist oval gefasst.
Christian von Haugwitz hat an den Universitäten von Halle und Göttingen Jura studiert. Danach war er lange Zeit in Italien und auf seinen Gütern bei Schlesien beschäftigt. 1792 überredete ihn König Friedrich Wilhelm II. zum Eintritt in den Staatsdienst. Dort übernahm er diplomatische Missionen und andere außenpolitische Aufgaben. 1806 zog er sich bereits ins Private zurück, wurde wahrscheinlich noch Kurator in Breslau, setzte sich ab 1820 aber immer mehr nach Italien ab.
Das Blatt wurde als Punktierstich von dem Berliner Kupferstecher und Professor an der Akademie der Künste, Friedrich Wilhelm Bollinger (1777-1825), ausgeführt. Als Vorlage vermerkte er im Blatt, dass er ein Bild des Bildnismalers Nikolaus Lauer (1753-1824), tätig in Dresden, Leipzig und Berlin, verwendet hat. Das Blatt soll als Frontispiz in der "Neuen Berlinischen Monatsschrift" (Dritter Band, Berlin) von 1800 erschienen sein; bisher konnte das nicht nachgewiesen werden. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich im Gleimhaus in Halberstadt und in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
Signatur: Lauer p. Bollinger sc. 99.
Beschriftung: Chr: Hein: Curt. Gr: von Haugwitz Freyherr zu Krappitz Königl: Preuss: wirkl: Geh: Staats_Kriegs und Cabinets Minister der schwarzen und rothen Adler_Ordens Ritter. geb: zu Penke in Nieder Schlesien 1752 d. 11 Junius.