Radierung von um 1795 vermutlich mit der Darstellung eines optischen Telegrafen
Die Abbildung zeigt ein Gestell, auf dem mittig ein runder Hohlspiegel steht, vor dem eine brennende Kerze platziert ist. Dabei dürfte es sich um einen sogenannten Spiegeltelegrafen handeln, auch Heliograf genannt. Über das Abdecken oder das Bewegung des Spiegels können unterschiedlich lange Lichtblitze erzeugt werden, durch die – ähnlich dem Morsealphabet – Informationen durch eine vordefinierte Signalcodierung an einen weiter entfernten Beobachter übertragen werden.
Flankiert wird der Hohlspiegel von einem Gerüst, an dem auf sechs Ebenen zwei bis drei Laternen hängen. Diese Variante könnte für die Nachrichtenübermittlung in der Nacht gedacht gewesen zu sein. Mit Zuhilfenahme eines Fernrohrs konnte festgestellt werden, welche Laternen durch eine Kerze erhellt waren. Je nachdem, wie die Anordnung der Lichter war, konnte daraus ein Code generiert und die Nachricht davon abgeleitet werden.
An den Seiten des Podests befinden sich zwei weitere große Aufbauten, mit links vier und rechts drei Ebenen mit angezündeten Feuertöpfen. Deren Sichtbarkeit über eine weite Entfernung war vermutlich ebenfalls für eine nächtliche Nachrichtenübertragung gedacht.
Die Radierung stammt wahrscheinlich aus einem Buch, da die Aufbauten innerhalb der Darstellung mit Buchstaben gekennzeichnet sind, aber die zugehörigen Beschreibungen fehlen. Links unten innerhalb des Bildes könnten die zwei Schriftzeichen als 21 gelesen und folglich als Seitenzahl gedeutet werden.