Als eines der Vorsatzblätter aus dem Köthener "Gesellschaftsbuch", dem "Mitgliederverzeichnis" der Fruchtbringenden Gesellschaft für die ersten 200 Personen aus dem Jahre 1629 wird hier das Sinnbild der Gesellschaft, die später als "Palmenorden" in die Geschichte einging, gezeigt: die Kokospalme mit dem Motto dieser frühneuzeitlichen Akademie: "Alles zu Nutzen".
Die Gesellschaft wählte sich diesen Baum als Wahrzeichen für seine "fruchtbringende" Tätigkeit, weil alle Teile der Palme zum Nutzen und Gebrauch für den Menschen eingesetzt werden können. So wie diese Pflanze allumfassend nützlich ist, so wollten die Gesellschaftsmitglieder nützlich tätig sein und ihre geistigen und materiellen Möglichkeiten dem Gemeinwesen und ihrer Vereinigung zur Verfügung stellen.
Im Vordergrund der Abbildung eine Kokospalme mit Nüssen vor einem Hain von Kokospalmen. Unter dem Baum sind drapiert die zahlreichen und vielfältigen Erzeugnisse aus den Rohstoffen der Palme, wie sie in dem sog. "Kling-Gedicht" (abgedruckt im Buch auf der Seite gegenüber) beschrieben sind.
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650), der der Fruchtbringenden Gesellschaft seit ihrer Gründung bis zu seinem Tode vorstand, schlug zahlreiche der für die Mitglieder gewählten Bilder und Pflanzen ("Gemälde") vor, so auch das Bild für die Gesellschaft selbst.