Zwischen den Wipfeln eines Mischwaldes fällt der Blick auf die Südostseite von Schloss Wernigerode. Fast märchenhaft verwunschen ist der neugotische Bau mit seinen verschieden geformten und mehrfach gestuften Türmen und Dächern eingebettet in ein Meer aus unzähligen Grüntönen des Waldes. Der kleine Ausschnitt des Himmels leuchtet sanft in weißdurchzogenen Ultramarin- und Rosatönen.
Das Schloss erhebt sich am Westhang des Agnesbergs über der Altstadt von Wernigerode, die den Berg an drei Seiten umgibt. Nur nach Osten schließt sich ein dichtes Waldgebiet an, das im Süden vom Zillierbachtal begrenzt wird. Nach der Gründung als mittelalterliche Burg im frühen 12. Jahrhundert erfolgten mehrere, teils tiefgreifende Umbauten. Schließlich erfolgte 1862-1885 unter Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode der Umbau zu einer repräsentativen und weithin sichtbaren Schlossanlage im neugotischen Stil durch den Architekten Carl Frühling.