Das Gemälde entstand im Zusammenhang mit dem 1949 in Schloß Wernigerode eröffneten Feudalmuseum, das vor allem die sozialen Gegensätze früherer Epochen an Hand einer Abfolge von neu eingerichteten Themenräumen zum Inhalt hatte. So sollte auch durch die im Auftrag der damaligen Museumsleitung entstandene und ursprünglich zu Beginn des Rundgangs platzierte Darstellung von Willi Sitte, der später ein Hauptvertreter des sozialistischen Realismus wurde, die auf den Schultern eines Bauern ruhende Last eines feudalen Einrichtungs- und Lebensstils in Form eines Modells von Schloß Wernigerode vor Augen geführt werden. Hinter dem in gekrümmter Haltung mit hinter dem Rücken verschränkten Armen dargestellten Bauern steht ein Pflug, das Gemälde schließt oben in einem gotischen Spitzbogen ab und von einem einfachen Holzrahmen eingefasst.
Dargestellt wird die klassisch marxistische Basis-Überbau-Theorie: unten, in der Person des Bauern, der pflügt, sind die Produktivkräfte personifiziert; darüber, auf dem Schild erhebt sich der gesellschaftliche Überbau. Je mehr an der Burg bzw. dem Schloß gebaut wird, umso schwerer ist der Überbau von den Produktivkräften zu tragen. An einem Punkt, an dem das (ökonomisch) nicht mehr gelingt, kommt es zur Revolution.
Leihgabe der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.