Das repräsentative Porträt zeigt eine sächsische Adlige im fortgeschrittenen Alter. Die detailgetreue Wiedergabe von Kleidung, Schmuck und Frisur erzählt uns viel über die Mode in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Eine Ausstellung im Jahr 2010 machte zu Recht auf die meisterhafte Porträtkunst des Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky aufmerksam.
"Die Freifrau von Hohenthal war die Tochter des kursächsischen Landjägermeisters Georg Heinrich von Carlowitz auf Podelwitz und der Christiane Agnese von Carlowitz, geb. von Einsiedel. Sie heiratete den königlich polnischen und kursächsischen "Land-Cammerrath und Gerichtsherr" auf Hohenprießnitz, Grune, Pristäblich, Wallendorf, Ober-Glaucha, Wörtitz und Laußig Georg Wilhelm von Hohenthal. Bereits 1756, drei Jahre nach der Entstehung dieses Porträts, starb sie in Hohenprießnitz bei Bad Düben. Lisiewsky malte ein Altersbildnis der 42-jährigen Freifrau von Hohenthal als Pendantbildnis zu ihrem Mann Georg Wilhelm. Auf ihre Zusammengehörigkeit verweist die Körperhaltung beider: Während beide zum Betrachter blicken, wenden sich ihre Körper zueinander; sie dreht sich zur linken Seite, er zur rechten. Der Fingergestus des Mannes zeigt auf das Bildnis der Ehefrau, während sie mit einem geschlossenen Fächer auf ihren Mann deutet. Beide Bildnisse entstanden genau 20 Jahre nachdem Georg Wilhelm in den "Reichs-Panner-Freiherrnstand" erhoben wurde."
Begleitheft zur Ausstellung "Teure Köpfe". Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky - Hofmaler in Anhalt und Mecklenburg, im Schloss Mosigkau vom 29.08. - 31.10.2010.