Bis in das 20. Jahrhundert fand das Gleimhaus seine Kustoden, die bis in die 1960er Jahre hinein auch eine Wohnung im Dichterhaus bewohnten, in der Halberstädter Lehrerschaft. Auch Kustos Ludwig Frischmeyer (1867-1951), der unter Direktor Dr. Carl Becker (1885-1964) das Amt und die Wohnung seit 1932 innehatte, war Lehrer.
Ludwig Frischmeyer wurde am 1. September 1867 in Göttingen als Sohn eines Kaufmannes geboren. Nach dem Lehrerstudium arbeitete er u.a. in Neudorf/Platendorf und Clausthal/Oberharz und Quedlinburg. Später legte er die Rektorenprüfung ab und war dann 32 Jahre als Rektor tätig; zuerst in Vienenburg, dann in Halberstadt.
Die von Walter Gemm, dem Halberstädter Stadtbildmaler dargestellte Ansicht des Gleimhauses erhielt er von seinen Kollegen vom Halberstädter Rektorenverein zu seinem 70. Geburtstag.
Frischmeyer und seine Frau waren es auch, denen es mit einigen weiteren Helfern sowie dem Unternehmersohn Karl Heinrich Heine, dessen Familie in der Nachbarschaft ansässig war und der später ein wichtiger Förderer des Gleimhauses und seines Förderkreises wurde, in der Nacht des 8. April 1945 gelang, die Flammen, die das Haus angegriffen hatten, zu löschen.