Durch die Revolutionsunruhen veranlasst, war Adolf Senff 1848 von Italien nach Deutschland zurückgekehrt und hatte durch eine Heirat mit der 27 Jahre jüngeren Auguste Held ein spätes Glück gefunden. In dem kleinen Ort Ostrau bei Halle, in dem sich der Künstler für den Rest seines Lebens niederließ, ist das Kürbisstillleben entstanden.
Es ist das überraschendste Gemälde seiner Blumen- und Früchtemalerei, der sich Senff seit 1825 im besonderen Maße zugewandt hatte.
Auf einem Feldweg, rechts durch ein Stück Rasen und links durch einen bewachsenen Felsbrocken begrenzt, liegen wie zufällig die in Wahrheit sorgfältig arrangierten Kürbisse. Die in herbstlichen Farben leuchtenden und in Ihrer Größe variierten Früchte mit den absonderlichen Buckeln faszinieren in ihrer detailreichen Wiedergabe und den farblichen Abstufungen vom blassen Weiß, Gelb, Ocker, Blaß-Rot bis Dunkelgrün. Der im Hintergrund sichtbare Petersberg, auf dessen Kuppe sich die Kirche des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstiftes befindet, ersetzt nun die früher häufig als Bildhintergrund erschienenen Albanerberge der römischen Zeit. Der zart lilafarbene Ton des Hintergrundes bringt ein melancholisches Stimmungselement in das Bild.