Der Steinauer Weinberg, auch Steinauerscher Weinberg genannt, befindet sich bei Großjena im Blütengrund. Der Name geht auf den Juwelier Johann Christian Steinauer zurück, der sich um 1720 den Weinberg gekauft hatte.
Auf der ersten und zweiten Abbildung ist ein Kelchglas mit der Ansicht des Steinauerschen Weinberges im Großjenaer Blütengrund von Süden zu sehen. Sehr gut sind die einzelnen Terrassen mit Mauerwerk und zahlreichen Pflöcke, die zum Anbinden von Weinstöcken dienen, zu erkennen.
Auf der dritten und vierten Abbildung ist ein Kelchglas mit dem gleichen Weinberghaus von der Ostseite zu sehen. Rechts daneben befindet sich ein weiterer Weinberg und dazwischen liegt das Kalte Tal. Im Vordergrund treibt auf der Unstrut ein Ruderboot.
Beide Weingläser haben einen gekröpften, sechsfach facettiert geschliffenen Stiel und einen flachen Rundfuß. Sie gehörten dem damaligen Besitzer des Steinauerschen Weinberges, Herrn Dr. Schenkel aus Leipzig. Er war seit 1890 Eigentümer, weshalb das Weinberghaus auch "Schenkelburg" genannt wurde. Dr. Schenkel war der Hausarzt von Max Klinger (1857-1920). Die Gläser gelangten schließlich von einer Nachfahrin Dr. Schenkels als Schenkung ins Museum.
Das zweistöckige Weinberghaus mit Walmdach fällt dem Betrachter auch heute noch aufgrund seiner exponierten Lage ins Auge. Unterhalb des Weinberges kann das in Stein gehauene "Steinerne Bilderbuch" besichtigt werden. Etwas weiter westlich können Interessierte die Max-Klinger-Gedächnisstätte mit Museum und Radierhäuschen besuchen sowie bei Kaffee und Kuchen im Max-Klinger-Weinbergcafé die fantastische Aussicht ins Saale-Unstrut-Tal genießen. (MT)