Das romanisches Kapitell mit Ansatz eines runden Säulenschaftes stammt aus dem vor 1118 gegründeten ehemaligen Benediktiner Kloster Bosau. Die in zwei Ebenen übereinander angeordneten Palmetten besitzen diamantierte Stege. Kleine Bütenmotive unterhalb der Deckplatte, jeweils mittig und an den Ecken platziert, schmücken zusätzlich das Kapitell. Die überbordende florale Wucht wird durch einen schlichten runden Halsring gebündelt. Kirche und Kloster verschwanden nach der Säkularisierung vollständig. Der Bauschutt fand später Verwendung zur Errichtung der frühbarocken Moritzburg. Bei Ausgrabungen auf dem Klostergelände in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stieß man auf mehrere Baufragmente. Unser Kapitell gehörte vermutlich zur Ausstattung des Klausurbereiches.
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